Senioren
Essen-Heidhausen
2025

220 Jahre - Manfred Reindl, Reiner Niedergesäß-Gahlen und Rainer Ruth feierten mit einigen Überraschungen

26.06.2025 / Text: Erwin Schneider / Bilder: Viktor Cleve


Die Geburtstagspartys der DonnerstagsSenioren (kurz DoSen) werden immer spannender. Im Vorfeld der 220 Jahr-Feier von Manfred Reindl (80), Reiner Niedergesäß-Gahlen und Rainer Ruth (je 70) waren die Diskussionen über das Prozedere kontrovers. Einige tadelten den Spielmodus, andere den Essensvorschlag. Doch es kam anders als gedacht. Und die Fete am 26. Juni wurde eine der kurzweiligsten und längsten in der Geschichte der DoSen.



Die Geburtstagspartys der DonnerstagsSenioren (kurz: DoSen) werden immer spannender. Im Vorfeld der 220 Jahr-Feier von Manfred Reindl (80), Reiner Niedergesäß-Gahlen und Rainer Ruth (je 70) waren die Diskussionen über das Prozedere kontrovers. Einige tadelten den Spielmodus, andere den Essensvorschlag. Doch es kam anders als gedacht. Und die Fete am 26. Juni wurde eine der kurzweiligsten und längsten in der Geschichte der DoSen.

Neun Löcher wurden auf B im Hespertal als 3. Monatsbecher gespielt und im Brutto - wer hätte das gedacht - lag Heiner Bammel mit 13 Bruttopunkten vor Stefan Thielert (12) und Reinhold Bagus (10). Dahinter rangierte mit 9 Punkten Toma Samir Mansour vor Viktor Cleve und Klaus Gelbe (je 8). Diese Spieler dominierten auch im Netto: Mansour (24) Bammel (19), Thielert, Gelbe und Klemens Bransmöller (je 18) lautete die Reihenfolge. Auf A gewannen Brutto Klaus-Dieter Schulze-vom Orde (7 / Netto 22), Manfred Reindl (6) und Gilbert Höfner (5 / Netto 20)). Im Netto-Silber: Jürgen Orlowski (24) und Martin Ballin als Vierter mit 19 Punkten.

Beim traditionellen „Nearest to the Pin“ an Loch 12 trugen sich wieder bekannte Namen in die Siegerliste ein: Thielert (8,87 m), Bammel (9,03 m) und Maurizio Lindemann (10,80) und beim nicht so häufig ausgetragenen „Nearest to the Line“ an der 3 holte sich Herber Höfeler mit 9,50 m den Preis, denn sonst hatte niemand seinen Ball auf dem Fairway wiedergefunden. Und dann gab es noch eine Neuerung mit dem Preis für die häufigsten Ein-Putts.

Traditionell erzählen die Jubilare bei den runden Geburtstagen aus ihrem Lebenslauf, je nach Temperament mehr oder weniger ins Detail gehend. Im Vorfeld sickerte durch, es gibt PowerPoint. Schlimmste Befürchtungen, die man aus dem Berufsleben kennt - „hat er PowerPoint oder hat er was zu sagen“ - bestätigten sich nicht. Es waren wenige auf den Punkt gebrachte Fotos - wie gesagt: kurzweilig.

Der Älteste war bis zur Pensionierung Arbeitsdirektor im RWE-Vorstand. Aber genauso wichtig war sein gesellschaftliches Engagement: 1998 war Manfred Reindl Vorsitzender der gerade gegründeten Aktionsgemeinschaft „Essen. Großstadt für Kinder“ und 2006 Gründungsstifter der Kinderstiftung Essen. Von 2006 bis 2017 engagierte er sich im Vorstand der Kinderstiftung. Und noch heute setzt er sich dafür ein, dass Kinder unsere Zukunft sind.

Aus Gießen hat es Reiner Niedergesäß-Gahlen und seine „liebste Ehefrau“ nach ihrem Jurastudium vor mehr als 40 Jahren nach Heidhausen verschlagen. Er wirkte in einer Essener Anwaltskanzlei zunächst an „atomrechtlichen Fragestellungen“ mit und kümmerte sich später um „Patente und sonstige wirtschaftliche Hinterlassenschaften“ des Steinkohlebergbaus.

Rainer Ruth hat Pädagogik mit den Fächern Sport und Theologie studiert. Wer jetzt denkt, na so ein typisches Faulenzerstudium, kennt ihn nicht. Im Revier und darüber hinaus im Regierungsbezirk Arnsberg haben seine Aktivitäten tiefe Spuren hinterlassen. Am Rande bemerkt: dem ehemalige Nationaltorwart Hans Tilkowski, der1966 das unglückliche 3:2 im Endspiel gegen England kassieren musste, hat er mit der Hans-Tilkowski-Schule in Herne ein Denkmal gesetzt. Dort war Rainer Ruth langjähriger Rektor. Seine weiteren sportpolitischen Betätigungen würden diesen Beitrag sprengen. Die WAZ brachte es auf den Punkt: „Als Funktionär schaffte es Rainer Ruth in die Erste Liga.“ Und er ist Ehrenmitglied im Landessportbund NRW.

Alle drei Jubilare waren auch sportlich erfolgreich aktiv: Manfred Reindl im Handball, Schwimmen, Wasserball und Tennis. Zuletzt im Golf, wo er nach 13 Jahren bei seinem Rücktritt als Präsident der Golf Senioren Gesellschaft Deutschland - besser bekannt als GSG - sofort zum Ehrenpräsidenten gewählt wurde.

Reiner Niedergesäß-Gahlen hat es bis in die Weltspitze geschafft. Und das ist in jeder Sportart eine herausragende Leistung. Im Einer-Kunstradfahren war er als Jugendlicher mehrfacher deutscher und zweimaliger Europameister, als Erwachsener holte er bei der Weltmeisterschaft 1973 in Wien den zweiten Platz. Nachdem er Vizeweltmeister geworden war, hängte er das Fahrrad an den berühmten Nagel:„Das Jurastudium hatte nun Vorrang“.

Und es gibt keine Sportart, in der Rainer Ruth nicht an Wettkämpfen teilgenommen hat. Zuletzt kam Golf dazu und da ist er auf dem Weg nach oben mit regelmäßigen Handicapverbesserungen.

PS. Einige werden sich wundern, warum die Laudatio erst so spät erscheint. Aber ein alter Schreiberling bei Tageszeitungen ist es gewöhnt, auf den Redaktionsschluss hin zu schreiben. Der ist täglich am frühen Abend. Und wenn keine Schlusszeit vorgegeben ist, dann …